Imposant und aktuell

36. Früchteteppich in Sargenzell eröffnet

Das farbenfrohe Bild aus abermillionen Samen entstand in wochenlanger, gemeinschaftlicher Arbeit der Ehrenamtlichen. Der Früchteteppich, der Menschen aus der ganzen Region und darüber hinaus anzieht, ist nicht nur eine touristische Attraktion, sondern auch ein Symbol für den Zusammenhalt und die Kommunikation zwischen den Menschen – gerade in der heutigen, oft unruhigen politischen Lage, wie aus den Grußworten zur Eröffnung deutlich wurde.

„Der Früchteteppich ist mehr als ein Kunstwerk. Er steht für das Engagement und die Leidenschaft unserer Helferinnen und Helfer“, betonte Manuel Mohr, Vorsitzender des Fördervereins Alte Kirche Sargenzell, vor vielen geladenen Gästen. Er hob hervor, dass die Geschichte des Turmbaus zu Babel besonders heute eine Aktualität habe, da sie verdeutliche, wie wichtig Verständigung und Zusammenarbeit in einer Welt voller Herausforderungen sind. Zu den Ehrengästen zählten unter anderem Weihbischof Prof. Dr. Karlheinz Diez. Weitere Gäste mit Wortbeiträgen waren Bischof Dr. Michael Gerber, Pater Francis von der Pfarrgemeinde Hünfelder Land, Pater Gottfried Hofer vom Bonifatiuskloster Hünfeld, die Schwestern Dominika Krönung und Brunhilde Wehner, Bundestagsabgeordneter Michael Brand, der Landtagsabgeordnete Thomas Hering, Kreisbeigeordnete Andrea Abel, Erste Stadträtin Martina Sauerbier, Geschäftsführerin der Touristischen Arbeitsgemeinschaft Christine Jecker, stellvertretender Stadtverordnetenvorsteher Steffen Diegmüller und Ortsvorsteherin Pia Biedenbach.

In ihrer Ansprache sprach Sauerbier dem Team ihren besonderen Dank aus: „Der Früchteteppich ist mittlerweile ein Markenzeichen für Sargenzell, Hünfeld und die gesamte Region. Ich bin zuversichtlich, dass auch in diesem Jahr wieder viele Besucherinnen und Besucher kommen werden und an den Erfolg des Vorjahres mit über 42.000 Gästen anknüpfen.“ Sie betonte zudem, dass die Geschichte des Turmbaus gerade in der aktuellen politischen Lage eine starke Botschaft habe: „Das Motiv zeigt, wie wichtig Verständigung und Kooperation sind – damals wie heute.“

Auch Heike Richter, künstlerische Leiterin des Projekts, unterstrich die zeitlose Relevanz des diesjährigen Themas. Der Turmbau zu Babel lehre uns, dass Fortschritt ohne Ethik gefährlich sei. Auch im Hinblick auf die jüngsten Entwicklungen in der künstlichen Intelligenz könne ein Einsatz der Technologie nur unter sorgfältiger Abwägung gerechtfertigt sein.

Der Eröffnungsrede Mohrs schlossen sich weitere Redner an und dankten den Verantwortlichen wie dem Förderverein Alte Kirche Sargenzell, aber auch den aktiven Künstlern um Richter, die dieses außergewöhnliche Kunstwerk in aufwendiger Art und Weise aus Samen, Körnern und zermahlenen Blüten erstellt hatten. Alle Redner waren sich darin einig, dass die biblische Geschichte Babels bis heute nichts an Aktualität eingebüßt habe. Gerade heute, wo politisches Kräftemessen aufgrund von fehlender oder aus den Fugen geratener Kommunikation großes Konfliktpotenzial berge, sei es wichtig, auf einander zuzugehen, zuzuhören und zu verstehen.