Blick vom Hauptgewölbe in Thekenraum

Stiftsgewölbe

Stiftsgewölbe

Die Nutzung dieses ältesten stadtgeschichtlichen Denkmals in Hünfeld soll insbesondere für städtische Bedarfe im kulturellen Bereich dienen, wie zum Beispiel Kulturveranstaltungen.

Sofern keine besonderen städtischen Nutzungen gegeben sind, können die Räumlichkeiten des Stiftsgewölbe für Bewirtungszwecke durch Hünfelder Gastronomiebetriebe gewerblich genutzt werden. Bei derartigen Nutzungen ist an die Durchführung von Privat- und Betriebsfeiern sowie auch von Veranstaltungen für Vereine und Verbände gedacht.

Darüber hinaus dienen die Räumlichkeiten insbesondere in Verbindung mit den eingebrachten Kunstwerken von Jürgen Blum, die wesentliche Zeugnisse der Hünfelder Stadtgeschichte abbilden, als Stätte der Information für Besuchergruppen, Schulklassen und allgemeine Stadtführungen.


Raumangebot, Ausstattung und weitere Informationen

Raum Hauptgewölbe: 39 m²
Raum Weinkontor: 34 m²
Raum Braukeller: 34 m²
Thekenraum: 18 m²
Raumgröße gesamt: 125 m²

Foyer OG: 8 m²
Küche: 24 m²
Personalraum: 15 m²

Zapfanlage und Küche vorhanden.

Tischbestuhlung: ca. 50 - 130 Sitzplätze

Bei den Bestuhlungsvarianten sind die unterschiedlichen Tischbreiten von 60 oder 80 cm zu beachten.


  • Geschichtliche Details zum Stiftsgewölbe

    Die Stiftskirche, die Kirche „Zum Heiligen Kreuz" der evangelischen Kirchengemeinde, die Stiftsmühle und vor allem das Stiftsgewölbe erinnern an das einstige Kollegiatstift, das aus dem ehemaligen Hünfelder Benediktiner Nebenkloster dort hervorgegangen war.

    Dieses besteht wohl seit dem Jahre 782 aufgrund der Schenkung des „Campus, qui dicitur Unofelt" durch den Frankenkönig Karl den Großen im Dezember 781 an das Benediktinerkloster in Fulda und wurde 815 erstmals erwähnt. Die Umwandlung in ein Kollegiatstift erfolgte zwischen 825 und 1049.

    Die Entstehung des Stiftsgewölbes selbst liegt allerdings bisher im Dunkeln der Geschichte. Die Aufbereitung der mittelalterlichen Struktur in der Stadt Hünfeld, insbesondere aus der Zeit des Zusammenwachsens zwischen Stift und Dorf zur Stadt Hünfeld im 13. Jahrhundert, ist bisher nicht richtig erforscht. Hierfür könnten die teilweise noch gut erhaltenen ein- und zweigeschossigen unterirdischen Keller als wertvolle Hilfe dienen. In ihren wesentlichen Teilen stammen sie wohl aus dem 12./13. Jahrhundert.

    So befand sich dort eine mittelalterliche Braustätte. Noch Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in diesem Bereich – allerdings oberirdisch – die alte Hünfelder Brauerei. Der wenig entfernt liegende Eiskeller, einst gefüllt von den Eisweihern in den Haunewiesen, wurde bis in das 20. Jahrhundert genutzt. Noch nicht abschließend erforscht ist der Brunnenschacht, der nur etwa bis zu einer Tiefe von vier Metern freigelegt wurde und sicherlich eine Gesamttiefe bis zum Haselbett, also etwa weitere drei bis vier Meter aufweist.

    Im Zweiten Weltkrieg dienten die unterirdischen Räumlichkeiten als Bunker für die umliegenden Bewohner bei Luftangriffen. In den 1930er Jahren war im Stiftsgewölbe ein Weinlager eingerichtet worden, das insbesondere zur Versorgung der Pfarrer mit Messwein in der Diözese Fulda diente. Wahrscheinlich wurde aber bereits in früheren Jahrhunderten in den Stiftsgewölben Wein gelagert. Man kann also sagen, Wein und Bier sind sich in diesen Räumen immer wieder begegnet.

    Erstmals wurden die Gewölbe aus Anlass des Jubiläums zur Stadtrechtsverleihung 1985 einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht und danach zu gastronomischen und Musikveranstaltungen genutzt.

    Von 1996 bis 1998 erfolgte eine grundhafte Sanierung der oberen Brauereiräume als Trockengewölbe. Dank des Hessentages 2000 in Hünfeld gelang dann der Ausbau des Gewölbes mit Nebenräumen. Regelmäßig ist das Stiftsgewölbe seitdem öffentlich zugänglich, etwa am Frühlings- und Martinsmarkt oder am Gaalbern-Fest.

    Daneben dient es heute als gute Stube der Stadt.

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