SILEK
Hünfeld. Mehr als 30 Sitzungen, viele Ortstermine und Gespräch in kleinen Teams waren in den zurückliegenden Monaten erforderlich, um Perspektiven für die Entwicklung der Flurgemarkungen in Hünfeld für die kommenden zwei bis drei Jahrzehnte zu entwickeln. 2015 stellten die Sprecher der Projektgruppen ihre Arbeitsergebnisse im Rahmen des SILEK-Verfahrens gemeinsam in einer Informationsveranstaltung in der Stadthalle Kolpinghaus vor.
SILEK selbst ist ein Förderinstrument des Landes Hessen, das ausgewählte Kommunen fördert. Das Land Hessen und die EU übernehmen dabei 75 Prozent der Kosten für den SILEK-Prozess. Er konzentriert sich auf Projekte und Maßnahmen mit Flächenbezug, das heißt den Außenbereich. Ziel ist es „Wertschöpfung zu schaffen und Fördermöglichkeiten zu erschließen". Dabei ergänzt SILEK das IKEK-Verfahren. Hünfeld führt neben dem Landkreis Fulda und dem Vogelsbergkreis das dritte SILEK in der Region durch.
Das Entscheidungs- und Steuerungsgremium im Verfahren ist eine Lenkungsgruppe mit rund zehn bis 15 Personen, die sich fünf bis sechs Mal trifft. Die drei Arbeitskreise sollen aus Experten und Bürgern bestehen. Im Bereich „Landwirtschaft und Agrarstruktur" geht es vorrangig um das Wegenetz, Flächenstrukturen, Biotopvernetzung und Ökologie, was vor allem Landwirte betrifft. Das Themenfeld „Natur, Landschaft, Wasser" beinhaltet hauptsächlich Hochwasserschutz, Entwicklungsbedarf bei Fließgewässern sowie Erhalt und Pflege von Natur und Landschaft. Im Bereich „Freizeit, Naherholung, Tourismus, Kultur" geht es unter anderem um Wander- und Radwege sowie landschaftliche und kulturelle Attraktionen, auch überregional. Denn das Verfahren ist ein „Instrument der Flurbereinigung mit Förderfähigkeit". Mit agrarstrukturellen Maßnahmen wird ein Einstieg gefunden, um den ländlichen Raum zukunftsfähig zu machen. Dabei sollen Landeigentümer und -pächter intensiv einbezogen werden, um vor allem das in die Jahre gekommene Wegenetz modernen Ansprüchen anzupassen.
Es geht um eine langfristige Umsetzung. Die Förderung beträgt dabei maximal 2.000 Euro pro Hektar. Neben der Förderung im Flurbereinigungsverfahren von 75 Prozent beteiligt sich die Stadt mit 50 Prozent an den Restkosten bei agrarstrukturellen Maßnahmen und bei Maßnahmen von öffentlichem Interesse wie den Hochwasserschutz in Dammersbach mit 100 Prozent, so dass auf die Anlieger 7,5 Prozent zukommt. Ziele des Prozesses ist es, Kosten zu halten sowie möglichst wenige landwirtschaftliche Flächen zu verlieren. Gerade im Wegenetz gilt es, strategisch vorzugehen.
In Dammersbach soll nun nach dem Willen die Eingetümer ein erstes Flurbereinigungsverfahren im Anschluss an das SILEK-Verfahren durchgeführt werden. Über den aktuellen Planungsstand informiert die Flurbereinigungsbehörde auf ihrer Website:
https://hvbg.hessen.de/irj/HVBG_Internet?cid=ee8f75dc0106fde1dbe12802e041114b